In der häuslichen und stationären Pflege wie auch im Hospiz können Situationen eintreten, in denen Unklarheit besteht, wie die bestmögliche Lebensqualität für einen schwerstkranken oder sterbenden Menschen bis zum Tod erreicht werden kann. Erwartungen von Angehörigen, Erfahrung von Pflegenden, medizinische Prognosen und Zweifel über den Willen des Patienten können zu belastenden inneren und äußeren Konflikten führen. Um Angehörigen und allen in der Palliativversorgung Tätigen Beratung in solchen Konfliktfällen anzubieten, hat der Palliativstützpunkt Ammerland-Uplengen das erste Ambulante Ethikkomitee gegründet. Die Mitglieder wurden nach umfangreicher Fortbildung vom Träger des Stützpunktes berufen. Zum Zeitpunkt der Gründung war das AEK das erste in Deutschland, das in der Palliativversorgung außerhalb stationärer Einrichtungen aktiv wurde. Mit der Definition der Aufgabe, den Kriterien, der Ausbildung und Zusammensetzung wurde Neuland bestritten.
Die Trägergesellschaft des Stützpunktes berief Personen aus den Erfahrungsfeldern ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleitung, Pflege, Medizin, Seelsorge, Jura und Pharmazie in das Ambulante Ethikkomitee. Der Palliativstützpunkt Ammerland-Uplengen stellt die Personal- und Sachmittel für das AEK. Es wird auf Antrag tätig. In regelmäßigen Treffen besprechen die Mitglieder außerdem ethische Fragestellungen und bereiten die durchgeführten Beratungen nach. Das AEK arbeitet ehrenamtlich und für die Antragsteller kostenfrei.
Wer sich in einem ethischen Konfliktfall beraten lassen möchte, wendet sich über die Koordinatorinnen des Stützpunktes an den Vorstand des AEK, der zunächst prüft, ob eine Fallberatung durchgeführt wird. Die Koordinatorin organisiert dann eine Fallbesprechung, zu der die Personen, die für den spezifischen Einzelfall von Bedeutung sind, nach Möglichkeit hinzugezogen werden (z.B. Arzt, Pflegekräfte, Angehörige, Betreuer). In der Besprechung wird nach Würdigung der vorhandenen Informationen zur Situation ein Votum erarbeitet, das dem Antragsteller anschließend als Entscheidungshilfe schriftlich zur Verfügung gestellt wird.
Ein Votum, das auf einer transparenten ethischen Wertediskussion beruht, erleichtert allen Beteiligten die Entscheidungsfindung und führt im Idealfall zu klaren Therapiezielen und einem darauf ausgerichteten Handeln.
Das AEK hat eine Patientenverfügung erarbeitet, die regional verteilt wird und beim Palliativstützpunkt Ammerland &Uplengen angefordert werden kann. Ebenfalls können Sie diese hier ausdrucken. Langfristig ist die Entwicklung von ethischen Leitlinien für die Palliativversorgung geplant.
1. Vorsitzender:
Dr. med. Matthias Kreft
Allgemein- und Palliativmediziner
Koordinatorin:
Bianca Thümler
Koordinatorin Palliativstützpunkt
Britta Nitsche
Rechtsanwältin
Heike Brunken
Koordinatorin Palliativstützpunk
Thomas Behrends
Intensivkrankenpfleger
Christiane Möller
Pflegedienstleitung
Karen Agena
Krankenschwester
2. Vorsitzende/r:
Michael Kühn
Pastor
und
Silke Boehmann
Apothekerin
Dr. med. Erich Hofer
Allgemein- und Palliativmediziner
Alfred Blank
Allgemein- und Palliativmediziner
Anne Wilson
Krankenschwester
Frauke Heinroth Peters
Trauerbegleiterin
Prof. Dr. med. Sylvia Kotterba
Neurologin