Fragen und Antworten (FAQ)


Antworten auf häufige Fragen zur Palliativversorgung

Wir haben für Sie die häufigsten Fragen zur Palliativversorgung und unsere damit verbundenen Arbeit beim Palliativstützpunkt gesammelt und beantworten sie an dieser Stelle.

Was bedeutet „palliativ“?

Das Wort palliativ stammt sich dem lateinischen Wortschatz und beinhaltet pallium = der Mantel, bzw. palliare = mit dem Mantel bedecken, umhüllen. Er soll ausdrücken, dass die Palliativmedizin als umsorgend gesehen wird, nicht als heilend.

Wenn die Lebenserwartung nur noch begrenzt ist und nachdem, alle Möglichkeiten zur Heilung ausgeschöpft sind, beginnt die Palliativmedizin. Hier ist es das oberste Ziel die Beschwerden zu lindern und eine höchstmögliche Lebensqualität für den Erkrankten zu erreichen. Dazu gehört es auch, in Absprache mit dem Patienten auf eine möglicherweise lebensverlängernde Therapie zu verzichten, wenn diese mit unverhältnismäßigem Leiden einhergehen würden.

Was versteht man unter Palliativversorgung?

Bei der palliativen Versorgung handelt es sich um eine aus der Hospizbewegung entstandenen umfassenden Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden. Eine genaue Übersetzung des Begriffs Palliative Care, der aus dem Englischen stammt, ist schwer zu finden. Care ist im palliativen Sinne mehr als „nur“ Pflege. Palliativ leitet sich aus dem lateinischen Wort „pallium“ (Mantel, Hülle, Bedeckung) ab. Er umschreibt die Situation in der medizinischen Behandlung, in welcher der Aspekt der Linderung vor dem der Heilung tritt und medizinische Maßnahmen der Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität dienen.

Unter Palliativmedizin im Sinne von „Palliative Care“ versteht man nicht ausschließlich medizinische und pflegerische Maßnahmen deren Ziel nicht die Gesundung oder Wiederherstellung der normalen Körper- und Lebensfunktion ist. Vielmehr geht es um eine bestmögliche Symptomkontrolle, wie zum Beispiel durch Linderung von Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Depressionen, Angst- und Unruhezustände. Die Patienten leiden häufig unter den Symptomen einer nicht heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung.

Was bedeutet besonders aufwändige Versorgung?

Eine besonderes aufwändige Versorgung wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (Quelle / Stand: 19.04.2017) anhand von drei Anhaltspunkten definiert:

1. Anhaltspunkt
Bedarf nach einer besonders aufwändigen Versorgung besteht, soweit die anderweitigen ambulanten Versorgungsformen sowie ggf. die Leistungen des ambulanten Hospizdienstes nicht oder nur unter besonderer Koordination ausreichen würden, um die angeführten Ziele wie die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen oder familiären Umgebung zu ermöglichen.

2. Anhaltspunkt
Ist das Vorliegen eines komplexen Symptomgeschehens, dessen Behandlung spezifische palliativmedizinische und / oder palliativpflegerische Kenntnisse und Erfahrungen sowie ein interdisziplinär, insbesondere zwischen Ärzten und Pflegekräften in besonderem Maße abgestimmtes Konzept voraussetzt.

3. Anhaltspunkt
Ein Symptomgeschehen ist in der Regel komplex, wenn mindestens eines der nachstehenden Kriterien erfüllt ist:
– Ausgeprägte Schmerzsymptomatik
– Ausgeprägte neurologische / psychiatrische / psychische Symptomatik
– Ausgeprägte respiratorische / kardiale Symptomatik
– Ausgeprägte gastrointestinale Symptomatik
– Ausgeprägte ulzerierende / exulzerierende Wunden oder Tumore
– Ausgeprägte urogenitale Symptomatik

Wer hat Anspruch auf Leistungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)?

Jeder Patient und jede Patientin, welche/r die zuvor aufgeführten Kriterien erfüllt hat Anspruch auf Leistungen der SAPV. Zu nennen sind neben den onkologischen Patienteninnen und Patienten z.B. jene Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Herzinsuffizienz, COPD, Niereninsuffizienz, ebenso wie Menschen mit multipler Sklerose (MS), einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) oder einer fortgeschrittenen Demenzerkrankung.

Wir unterstützen Sie mit unserem Palliativteam – sprechen Sie uns an

Sollten Sie weitere Fragen haben, die wir noch nicht beantworten konnten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Gerne beantworten wir Ihre offenen Fragen zur Palliativversorgung in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.

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